Laachi und Vulkanius - Leseproben/Bestellung

Ede und Willi 

Langsam krochen die Zeiger der Museumsuhr in Richtung Mitternacht. Silbriges Mondlicht fiel durch die Ritzen in den Rollläden auf die Vitrinen. Still lagen die Steine auf ihren Samtkissen. Einige glitzerten, andere funkelten, wieder andere sahen nur stumpf und schwarz aus. Hinter den beiden großen Vitrinenschränken begannen sich Ede und Willi zu räkeln.
»Kannst du mir jetzt endlich verraten, was wir hier sollen?«,
fragte Willi mit quengelnder Stimme und stand mit knacken-
den Knien auf. »Mir tun alle Knochen weh. Stundenlang sit-
zen wir hier hinter diesen Schränken und ich weiß nicht mal,
weshalb. Wir wollen doch endlich reich werden. Letztes Jahr
hat es mit diesem blöden Zauberbuch schon nicht funktio-
niert, weil uns ein kleiner Eis speiender Drache zu Tiefkühl-
hähnchen verarbeitet hat, und jetzt sag bloß, du willst diese
ollen Steine hier klauen? Die sind doch keine
10 Euro wert!«
»Du alter Jammerlappen!«, entgegnete Ede und schob
sich dabei seinen Schlapphut aus der Stirn. »Du wirst schon
sehen. Diese ollen Steine sind wahrscheinlich mehr wert, als
du denkst. Für einen oder zwei Monate müsste die Kohle
schon reichen.«
»Für einen Monat? Das nennst du reich werden?«
»Besser als nichts. Aber wenn dir ein bisschen Anstren-
gung zu viel ist, dann kannst du ja wieder zurück in den
Knast.«
»Nein, nein!«, wehrte Willi ab. »Ein Jahr auf der harten
Holzpritsche ist genug. Da sitze ich lieber ein paar Stunden
in einem blöden Museum hinter einem Schrank.« 
»Na also«, murmelte Ede zufrieden. »Dann hole jetzt deinen
Sack und fang endlich an, die Steine einzupacken!«
Willi hatte sich den Sack mit einer Kordel um die Hüften
gebunden, um die Hände frei zu haben. Während er nun an
dem Knoten herumfuchtelte, fiel sein Blick zufällig auf das
vom Mondlicht hell erleuchtete Zifferblatt der alten
Museumsuhr. Noch ehe er begriff, warum sich sein Magen
plötzlich zusammenkrampfte, das geschah immer, wenn er
Angst hatte, setzte sich der große Zeiger mit einem knarren-
den Geräusch in Bewegung und schob sich auf die Zwölf.
Ein dumpfer Gongschlag ertönte, ein zweiter und dritter folg-
ten. Sie hallten in dieser nächtlichen Stille des Vulkanmu-
seums so laut von den Wänden wider, dass Willi glaubte,
sich unmittelbar im Glockenturm der Abteikirche Maria
Laach zu befinden.

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Im Zeittunnel 

Kaum hatten sie die Höhle betreten, war ihnen, als
würden sie von einem riesigen Staubsauger ange-
saugt. Sie hatten keinen Boden mehr unter den
Füßen, sondern wirbelten kopfüber und kopfunter
wie Blätter in einem Herbststurm. In ihren Ohren
heulte und brauste es, dazwischen erklangen immer
wieder Fetzen von Geräuschen, die ihnen bekannt
vorkamen und dennoch etwas Fremdartiges an sich hatten.  

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Vulkanausbruch 

Laachi und Jens rannten los. Keuchend hasteten sie den Trep-
penaufgang zum Thronsaal hinauf. Zum ersten Mal kam Laachi
in dieser Not der Gedanke, dass es schade war, dass er nicht flie-
gen konnte. Aber es war sicherlich nicht der geeignetste Zeit-
punkt, länger darüber nachzudenken. Völlig außer Atem spran-
gen sie über die letzte Treppenstufe und rannten durch den
Thronsaal. Doch kurz bevor sie den schützenden Ausgang
erreichten, meldete sich der immer wütender werdende Vulkan
erneut. Es musste eine sehr heftige Explosion im Vulkaninnern
stattgefunden haben, denn der Boden unter ihnen begann zu
schwanken. Laachi und Jens versuchten, sich noch gegenseitig
festzuhalten, aber sie verloren beide das Gleichgewicht und fielen
auf den harten Marmorboden. Eine Basaltsäule stürzte zusam-
men und verursachte eine riesige Staubwolke. Mit einem lauten
Knirschen löste sich ein mächtiger Felsstein direkt über ihren
Köpfen aus der Decke und fiel auf sie herab. »Das ist das
Ende!«, dachten Laachi und Jens und starrten – vor Schreck wie
gelähmt – auf das herabfallende Ungetüm. 

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